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Bunkertour in Houvig

  • Britta Hermansa
  • 3. Juli 2017
  • 6 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 21. Juni 2021

Hej ihr Lieben, heute habe ich einen spannenden Gastbeitrag von Britta Hermansa für Euch. Britta besuchte mit Ihrer Familie im Frühsommer 2016 die Bunkeranlage in Houvig.




Hej ihr Lieben, heute habe ich einen spannenden Gastbeitrag von Britta Hermansa für Euch. Britta verbrachte ihren Urlaub mit Ihrer Familie im Frühsommer 2016 in Søndervig.

Auf Empfehlung von mir, stand natürlich auch die Besichtigung der Bunkeranlagen mit auf der To-do Liste. Wer sich dafür interessiert und die Bunker in Houvig Kryle Strand noch nicht entdeckt hat, sollte sich mal auf den Weg machen. Unbedingt ist festes Schuhwerk angebracht, denn die Bunker liegen weit verstreut in den Dünen, am Rande der Ferienhäuser.

Plant genügend Zeit ein, denn bis man alle Bunker gefunden und erkundet hat sind schnell mal 2-3 Std. vergangen. Aber ich möchte nicht zu viel vorweggreifen, lest selber was man als Familie erleben kann. Herzlichen Dank an Britta, das sie mit uns ihr privates Familienerlebnis hier teilen möchte.


Ein Tag in Houvig




Wer in Sondervig Urlaub macht, wird auch sehr schnell mit der Kriegsgeschichte dieser Gegend konfrontiert. Das Holmsland Klit war einst ein wichtiger Standpunkt aus Zeiten des 2ten Weltkrieges. Besonders in Houvig gibt es ein großes Erbe an Bunker und weiteren Gebäude.


Mein Mann setzte sich mit dem Thema auseinander und wollte sich das ganze einmal vor Ort anschauen. Wir packten also Oma und unsere zwei Kids ins Auto und fuhren die 10 min mit dem Auto nach Houvig. Mein Mann durfte sich zwischen den Dünen als Schaulustiger austoben, während Oma, die Kids und ich ein wenig am Strand verweilen wollten. Leider machte mein Großer uns einen Strich die Rechnung.


Seit Tagen waren wir Strand erprobt. Ich predigte regelmäßig, dass man am Wasser aufpassen sollte. Die Wellen sind mal etwas stärker und das Wasser nährt sich einem weiter als gedacht. Es war schließlich noch kein Sommer. Aber dennoch hatten wir durchaus passable Temperaturen. Die Sonne meinte es einfach gut mit uns. Es kam, wie es kommen musste. Kind zu weit im Wasser oder die Welle einfach zu nah am Strand. Egal wie, der Große war patsche nass. Die Welle hatte ihn voll erwischt. Trotz Gummistiefel und Matschhose war nix mehr zu machen. Das Wasser bahnte sich seinen Weg und ich, als über vorbildliche Mutter, hatte natürlich keine Ersatzklamotten mit.





Somit war nach ca. 30 min unser Ausflug erledigt. Wir gingen zurück zum Auto. Auf dem Weg dahin versuchte ich noch meinem Mann über sein Handy zu erreichen. Aber er war wohl zu vertieft in der Thematik „Kriegserbe“. Also beschloss ich Oma samt Kids zum Haus zu fahren und dann wieder zurück zu kommen. Meiner Mutter kam das sehr gelegen. Ihr war es sowie viel zu Windig und zu kalt gewesen.


***


Am Auto angekommen, befreite ich mein Kind erstmal von einem Großteil seiner nassen Klamotten. Und wie aus dem Nix, tauchte mein Mann auf. Er habe auf einem der Hügel gestanden und uns am Auto gesehen. Da mein Mann ziemlich groß ist und lange Beine hat, war er schnellen Schrittes bei uns. Er war etwas enttäuscht, dass sein Ausflug vorbei sein sollte. Doch Oma hatte die zündende Idee, dass sie doch lieber zu Hausen bleiben wollte. Sie könnte die Kids beschäftigen. So beschlossen wir, dass ich sie nach Hause bringe und dann wieder komme. Mein Mann wollte so lange warten.





Zurück auf dem Parkplatz, hielt ich Ausschau nach meinem Mann. Er stand bei der kleinen Holzhütte und war in einem Gespräch vertieft. Der Mann, mit dem er sich unterhielt, war ebenfalls auf Bunkertour gewesen. Sie tauschten sich aus und gaben sich Tipps, wo was zu finden sei. Es scheint tatsächlich ein beliebtes Ziel für die Männerwelt zu sein.

Wir begannen unsere Tour auf dem kleinen Weg, der rechts vom Parkplatz abging. Es dauerte nicht allzu lange und wir stießen auf den ersten Bunker. Man kann dazu auch gut sagen:



Ein Betonklotz, in einem Sandhaufen versteckt, verziert mit Dünengräser und Heckenrosen.



Diese Beschreibung passt genau auf das, was wir da zu sehen bekamen. Und es ist nur einer von vielen Bunker und Wirtschaftsgebäude, die einem da präsentiert werden. Zugegeben, der bloße Gedanke daran, ist nicht sehr Reizvoll. Aber dennoch davor zu stehen, ist beeindruckend. Gerade wenn einem der Hintergrund klar ist und man sich sogar mit der Geschichte der Bunker auseinander gesetzt hat, wird einem auch etwas anders zu Mute.


Jedenfalls erging es mir so. Ich habe mich auch konstant geweigert auch nur einen dieser Bunker zu betreten. Ich gebe es gerne zu….Ich hatte Angst, dass sie gerade in dem Augenblick, in dem ich da rein gehe, einstürzen würden. Mir war es egal, ob sie bereits um die 60 Jahre Wind und Wetter Stand gehalten haben. Ich war regelrecht davon überzeugt, dass es den Bunkern und mir nicht bekommen würde. So überlies ich meinem Mann den Vortritt und drehte immer meine Runden außerhalb jeder einzelnen Anlage. Ich vergnügte mich mit der Aussicht und Fotografierte alles was ich auch nur ansatzweiße interessant fand.



Während unserem Urlaub in Sondervig, war die Tour in Houvig mein Lieblingsausflug. Wir hatten tolles Wetter, wir haben viel beeindruckendes gesehen. Man muss sich ehrlich gesagt nicht wirklich für die Kriegsgeschichte und den zweiten Weltkrieg interessieren, um sich einmal in den Dünen und am Strand von Houvig umzusehen. Man muss nur den Wegen folgen. Man landet ganz automatisch von Bunker zu Bunker. Ab und an zweigt man kurz ab und dann geht es wieder auf den Weg zurück. Manchmal ist der Weg auch etwas steinig und hügelig. Aber ich kann euch versprechen. Bei jedem Hügel, den ihr erklimmt, werdet ihr belohnt. Die Aussicht, die euch geboten wird, ist beeindruckend.




Von April bis Oktober werden auch in regelmäßigen Abständen geführte Bunkertouren auf Dänisch und Deutsch angeboten. So erfährt man ein Stück Geschichte der Bunker und dem deutschen Atlantikwall. Treffpunkt zu den Terminen ist der Parkplatz Houvig Strand


5 Kilometer nördlich von Søndervig und bezahlt wird direkt vor Ort oder im Touristenbüro.

Wann die Touren statt finden, erfahrt ihr hier Link



Preis: 100 DKK. Kinder bis 0-14 Jahre gratis.


GPS: N: 56.1532. Ø: 8.1201


Tags: Bunker, Westküste, Houvig




Text von: Søndervig PORTEN TIL VESTERHAVET


Jeden Dienstag und Donnerstag im Oktober, kann man an einer Bunkertour teilnehmen und sein Wissen über die noch zahlreich vorhandenen Bunker an der Westküste verbessern.


Der Wind bläst – wie er es eigentlich immer tut hier in Vestjylland. Sowohl jetzt als auch damals unter dem zweiten Weltkrieg, wo Dänemark besetzt war und die Besetzungsmacht der Nazis ihren Verteidigungswall aufbauten.


Der Verteidigungswall sollte sich von der französischen, spanischen Grenze bis nach Nordnorwegen erstrecken und dafür sorgen, dass die Alliierten nicht auf das europäische Festland gelangen konnten. Der Verteidigungswall war eine Machtdemonstration an die restliche Welt, um zu zeigen wie stark das dritte Reich war. Sehr symbolisierend ist, der Wall wurde nie fertig gebaut.


Die Houvigfestung in Søndervig war ein Teil des Verteidigungswalls und wenn man durch all diese Bunker geht, erlebt man eine Stadt, die bereit zum Angriff war. Dort war es auch der topmoderne Antiluftstützpunkt der Luftwaffe mit dem Namen Ringelnatter, der mehrere Flugzeuge der Alliierten abgeschossen hat.


Bei der Bunkertour an der Houvigfestung führt die Führung auch durch das Gebiet wo die Festung lag. Viele Bunker sind noch sichtbar, viele andere liegen mehr oder weniger versteckt in den Dünen.


Geschichte unter hohem Himmel

Die Bunkertouren des Ringkøbing Skjern Museums sind sowohl etwas für die Bunkerbegeisterten als auch für Familien geeignet, die etwas von der lokalen Geschichte erfahren möchten. Sowie für die, die den Krieg erlebt haben oder die, die einfach nur auf den alten Bunkern und Dünen herumklettern möchten.


An der Nordsee ist viel Platz für alle und endlos hoher Himmel

Es ist möglich in einige Bunker hineinzugehen, es wäre deshalb ratsam, eine Taschenlampe mitzunehmen.


Thema der zweite Weltkrieg

In diesem Jahr jährt sich die Besetzung zum 80. Male und die Befreiung zum 75. Male.


Das Ringkøbing Skjern- Museum widmet das Jahr 2020 dem Krieg, welche Rolle Dänemark hatte, die strategische Platzierung von Vestjylland und den deutlichen Spuren in der Landschaft die uns immer noch von den dunkelsten Jahren erzählen.


Es ist unter anderem auch ein Besuch des Rinkøbing- Skjern Museums geplant, wo die Geschichte der deutschen Besetzung und der Verteidigungsfestung fortgeführt wird.


Die Ausstellung „Flüge in der Nacht“ erzählt von der Geschichte über die 19 alliierten Flugzeuge, die die Flugabwehr Ringelnatter am Ringkøbing Fjord abgeschossen hat.


Und in der Ausstellung „Was die Bunker verwahren“ könnt ihr alles über den Bunker erfahren, der 2008 gefunden wurde. Der Bunker hat dort sozusagen unberührt gestanden, so wie er 1945 verlassen wurde und dann mit Sand verdeckt wurde. Die Einrichtung und der Inhalt waren so wie die Deutschen ihn verlassen hatten. Heute ist der Bunker von Ringkøbings Museum rekonstruiert worden, ist begehbar und man kann einen Film über den 17.-jährigen Gerhard Saalfeld sehen, der dort in diesem Bunker stationiert war.

Ringkøbing- Skjern Museum folgt allen notwendigen Anweisungen und Regeln, um die Ansteckungsgefahr zu vermeiden.


Praktische Informationen


Datum: Jeden Dienstag und Donnerstag von 13.00 Uhr bis 15.00.

Treffpunkt: Sortebærdalen Parkplatz ved Houvig Strand, ca 4 Kilometer nördlich von Søndervig.

Preis: Erwachsene 100 Kr. Kinder (0-14 Jahre) gratis. Tickets können online bestellt werden oder beim Ringkøbing Museum gekauft werden.








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